Die Vereinsgeschichte von 1878 bis 1978

Nach den Aufzeichnungen des Vereins wurde der Männergesangsverein "Concordia" 1878 gegründet.

Die Begründer waren: Bürgermeister Klimm, Adjunkt Christmann, Dr. Habermehl und die Herren Wack, Machol, Braun, Friebis, Staudinger, Fischer, Lergenmüller, Vogt und Straßer.

Die innerhalb kurzer Zeit ausgearbeiteten Statuen wurden am 22. Februar 1879 von der Vorstandschaft beschlossen und am 6. März 1879 vom "Königlichen Bezirksamt" in Landau genehmigt. Gemäß § 1 der Satzung soll Zweck, Aufgabe und Ziel des Vereins sein, den Gesang zu pflegen und zu fördern, insbesondere den vierstimmigen Männergesang durch Übungen der Mitglieder in Singstunden und geselligen Abendunterhaltungen. Mit Idealismus und Energie schickte man sich an, den Verein zu formieren. Im Gründungsjahr zählte der Verein 76 Mitglieder. Der Vereinsbeitrag betrug monatlich 0,10 Mark. Die Vorstandschaft beschloss am 11. April 1879, mit freiwilligen Spenden eine Vereinsfahne anzuschaffen. Durch die gute Zusammenarbeit und Spendenfreundlichkeit der Mitglieder war es möglich, die Vereinsfahne am Pfingstmontag, dem 2. Juni 1879, zu weihen. Der Weihespruch, von der Festjungfrauen Roselin Straßer, Anna Klimm und Anna Herty vorgetragen, lautete:

Eintracht kündet diese Fahne und harmonischen Gesang!
Auf den rauen Lebensbahnen töne stets der Lyra Klang.
Im grünen Wald, in stolzen Hallen,
Allüberall, aus fern und nah,
Lasst fröhlich eure Lieder schallen,
Zum Ruhme der "Concordia".

Der Fahnenjunker, Jean Tischmacher sen., gelobte:
Mit freudigem Stolz ergreife ich die Fahne,
Reich verziert mit Gold und werde halten männlich,
Dieselbe heilig stets und hold.
Und schallt der Sängerruf herbei:
Dann werde ich, ob fern, ob nah,
Den Ruf anstimmen froh und frei:
Hoch lebe die "Concordia".

Die Weihe der Fahne fand auf dem Veltenplatz unter der Friedenslinde statt, verbunden mit einem Festbankett im Gasthaus "Zur Sonne" (heute Gasthaus "Zum Goldenen Engel"). Die musikalische Umrahmung übernahm die Militärkapelle des 17. Infanterieregiments aus Germersheim. In den nun folgenden Jahren war man stets bemüht, den Aufgaben und Verpflichtungen eines Gesangsvereins nachzukommen. Jährlich führte man ein Konzert mit anschließendem Vereinsball durch. Auch an den Festveranstaltungen der Nachbarvereine nahm man teil. Die Geselligkeit wurde sehr gepflegt, und so ergab sich ein harmonisches Vereinsleben. In der Mitgliederversammlung am 5. Januar 1913 wurde die Vorstandschaft neu gewählt und zwar die Herren: Franz Christmann, Kiefer, Bechtold, Jean Schreiner, Franz Bechtold, Ludwig Scherer, Leibel, August Flickinger sen. und Oberlehrer Kaufmann.

Durch den ersten Weltkrieg bedingt ruhte das Vereinsleben bis zum Jahre 1920.

In der ersten Generalversammlung nach dem Kriege, am 7. November 1920, gedachte Vorsitzender Franz Christmann zunächst der gefallenen Sangesbrüder. Es wurde beschlossen, die Chorproben unter Leitung von Oberlehrer Leininger wieder fortzuführen. Um die Unkosten bestreiten zu können, erhöhte man den Vereinsbeitrag auf 2,-- Mark. Das Vereinsleben wurde neu aktiviert. Im Jahre 1925 kamen in den Ausschuss: Jean Tischmacher, Rudolf Herty, Josef Freiermuth sen., Jakob Scherer, Josef Schreiner und Jean Schwedhelm. Albert Hoffmann sen. und Jakob Klimm berief man am 1. Januar 1928 in die Vorstandschaft.

Als erwähnenswertes Ereignis ging das 50jährige Vereinsjubiläum mit der Weihe einer neuen Fahne, am 23. und 24. Juni 1928 auf dem Schulplatz, in die Vereins- und Ortsgeschichte ein. Gleichzeitig überreichte man dem 1. Vorsitzenden Franz Christmann und dem Dirigenten des Vereins, Oberlehrer Leininger, den Ehrenbrief des "Deutschen Sängerbundes" und die goldene Ehrennadel. Der Leseverein übernahm bei diesem Vereinsjubiläum die Patenschaft des Männergesangsvereins "Concordia". Der Dirigent, Oberlehrer Leininger, trat am 20. Januar 1929 nach dreißigjähriger Tätigkeit aus Altersgründen zurück. Auf Grund seiner Verdienste für den Verein ernannte man ihn zum Ehrendirigenten. Die Chorleitertätigkeit übernahm Oberlehrer Gutting. Am 18. Januar 1931 wurden neu in die Vorstandschaft berufen: Matthäus Christmann, Georg Albrecht, Georg Schreiner, Josef Eckel, Josef Wörner, Ludwig Klaus und Martin Bechtold.

Im Januar 1931 beteiligte sich der Verein am Pfälzer Sängertreffen in Ludwigshafen.

Aus gesundheitlichen Gründen trat der Chorleiter, Hauptlehrer Guting, 1936 zurück. Ferdinand Bendel übernahm die Chorleiterstelle. Die Chorgemeinschaft besuchte 1937 die Sängerkundgebung in Saabrücken. Karl Flickinger ernannte man 1938 zum stellvertretenden Vereinsführer. Der bisherige Rechner des Vereins, Jakob Klimm, verzog im gleichen Jahr nach Landau; seine Tätigkeit übernahm Karl Straßer. Während des zweiten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben von 1939 bis 1946.

Am 30. März 1947, nach sieben schrecklichen Jahren, wurde der MGV "Concordia" in der Wirtschaft "zum Ochsen" wiedergegründet. Die in der Versammlung anwesenden Mitglieder gedachten der 20 gefallenen und sechs vermissten Sangesbrüder des Zweiten Weltkrieges. Der erste Nachkriegsausschuss setzte sich wie folgt zusammen: Georg Albrecht, Jakob Scherer 1., Jakob Scherer 2., Georg Schreiner, Josef Schreiner und Karl Flickinger.

Dieser Ausschuss ernannte Jakob Scherer 1. zum ersten Vorsitzenden und Georg Schreiner zu seinem Stellvertreter. Es kostete die Vorstandschaft sehr viel Mühe und Durchsetzungsvermögen, bis die französische Militärregierung in Landau mit Schreiben vom 5. Mai 1947 der Neugründung zustimmte.

Der Ehrenvorsitzende und Mitbegründer des Vereins, Franz Christmann, starb am 12. September 1947. Unter großer Anteilnahme der Mitglieder wurde er zu Grabe getragen. Am 7. November 1947 fand wieder unter der Leitung von Ferdinand Bendel die erste Nachkriegssingstunde statt, und im April 1948 folgte bereits das erste Konzert. Der Verein zählte ca. 200 Mitglieder, davon beteiligten sich 50 aktiv als Sänger. Die nachfolgenden Jahre zeigten erneut ein wachsendes Interesse am Wiederaufbau des Vereins. Fritz Theil übernahm 1951 die musikalische Leitung des Vereins. Vom 13. Bis 15. Juni 1953 feierte der Verein unter Vorsitz von Karl Flickinger sein 75jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass errichtete man ein großes Festzelt auf den Hinterwiesen. Dreißig Gastvereine aus nah und fern besuchten das Jubiläumsfest.

Entsprechend den Zeitverhältnissen wechselte auch die Vereinsführung. Die im Jahre 1955 gewählte Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen: Karl Flickinger, Franz Poth, Erwin Kleemann, Karl Straßer, Georg Bechtold, Richard Albrecht, Adolf Albrecht, Georg Meyer, Otto Anselmann und Eduard Wind.

Im August 1956 beteiligte sich der Chor an der 1200-Jahrfeier der Gemeinde Edesheim. Der Leseverein und der Concordia bildeten für dieses Fest eine Chorgemeinschaft unter der Leitung von Eduard Hauck. Hauptlehrer Kochendörfer übernahm 1958 die Dirigentenstelle. Jakob Merker übertrug man am 23. April 1960 die Schriftführertätigkeit. Bereits im April 1961 gab Hauptlehrer Kochendörfer aus familiären Gründen die Chorleitung ab. Für die freigewordene Chorleiterstelle konnte am 16. September 1961 Helmut Kiefer gewonnen werden. Mit zeitgenössischer Chorliteratur und altem Liedgut gemischt, verstand er es, die Sänger zu begeistern. Die ersten Erfolge zeigten sich bei den verschiedenen Wertungssingen und Liederabenden.

Vorsitzender Karl Flickinger trat am 17. Januar 1963 zurück. Der Ausschuss wählte Otto Anselmann einstimmig zum 1. Vorsitzenden. Neu in die Vorstandschaft kamen Egon Hornbach und Karl-Heinz Schreiner. Otto Hildebrand folgte am 29. Januar 196 7. Am 14. und 15. Oktober 1968 feierte der Verein in der renovierten Turnhalle der Gemeinde sein 90jähriges Bestehen. Bei dieser Jubiläumsfeier wurde Georg Wind sen. Für 50jährige Sängertätigkeit mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet. Der Sänger Franz Poth, Karl Straßer, Georg Schwarz, Ludwig Scherer und Jakob Mercker erhielten für 40jährige Sängertätigkeit die goldene Ehrennadel des Pfälzischen Sängerbundes. Die Chorgemeinschaft zählte bei dem Jubiläum, dank der guten Chorleitung von Helmut Kiefer, 60 Sänger. In den Jahren 1968/69 wählte man Josef Glaser, Otto Albrecht, Georg Schwarz und Albert Schweisgut neu in den Ausschuss. Die Vereinsführung verjüngte sich weiter durch Josef S chreiner und Bernd Bechtold. Eduard Wind trat 1972 als 2. Vorsitzender zurück. Egon Hornbach ernannte man am 28. März 1972 zum Nachfolger. Bei dem Liederabend am 23. März 1974 wurde Karl Flickinger zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Otto Hildebrand erhielt gleichzeitig die goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes für 50jährige Sängertätigkeit.

Die Vorstandschaft war bemüht, sich den mordernen Zeitverhältnissen anzupassen. Im Zeitalter der Massenmedien, insbesondere der konservierten Musik, ging es darum, die Jugend für die Liedpflege zu gewinnen. Dies ist der Vereinsführung unter Otto Anselmann und der Stabführung von Helmut Kiefer gut gelungen. Der Verein zählte 230 Mitglieder, davon 70 aktive Sänger. Hinzu kam 1977 der Knabenchor mit 58 Jungen unter der Leitung von Günter König.

Getreu der 1879 beschlossenen Satzung, den Gesang zu heben und zu fördern, insbesondere den vierstimmigen Männergesang, hatte der Verein seine kulturelle Aufgabe innerhalb von 100 Jahren voll erfüllt. So konnte der Concordia zu seinem 100jährigen Jubiläumsjahr mit berechtigtem Stolz auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurückblicken und zuversichtlich in das zweite Jahrhundert gehen. Dies ist ein Auszug aus der 100jährigen Festschrift des MGV Concordia, Verfasser: Eduard Wind

Chorleiter


Bisherige Chorleitung

  • Herr Diehl Rainer
  • Herr Öchsner Manfred
  • Herr Sternberger Stefan
  • Herr Kiefer, Bankprokurist
  • Herr Kochendörfer, Hauptlehrer
  • Herr Hauck, Chormeister
  • Herr Theil, Operndirigent
  • Herr Bendel, Musiker
  • Herr Habermann, Hauptlehrer
  • Herr Gutting, Hauptlehrer
  • Herr Leiniger, Oberlehrer
  • Herr Kaufmann, Lehrer
  • Herr Lergenmüller, Lehrer
  • Herr Straßer, Lehrer
Zurück